Die Ausbildung zum Verkäufer bzw. zur Verkäuferin stellt eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere im Einzelhandel dar. Doch bevor der Startschuss ins Berufsleben fällt, steht die Verkäufer Prüfung an – sowohl die Zwischenprüfung als auch die Abschlussprüfung. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Prüfungsvorbereitung, den Ablauf der Prüfung und hilfreiche Tipps, wie du dich optimal auf deine Prüfung vorbereiten kannst.
Warum ist die Verkäufer Prüfung so wichtig?
Die Verkäufer Prüfung ist der finale Schritt, um deine Ausbildung abzuschließen und dich als qualifizierten Verkäufer im Einzelhandel zu etablieren. Dabei umfasst die Prüfung sowohl einen schriftlichen als auch einen mündlichen Teil. Die Prüfungen setzen sich aus verschiedenen Themenbereichen zusammen, die du während deiner dualen Ausbildung in der Berufsschule und im Betrieb erlernt hast.
Was unterscheidet die Verkäufer Ausbildung von der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/frau?
Die Ausbildung zum Verkäufer und die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Deutschland unterscheiden sich vor allem in der Dauer und dem Ausbildungsinhalt. Die Verkäuferausbildung dauert in der Regel zwei Jahre und fokussiert sich stärker auf praktische Verkaufsfähigkeiten und Kundenberatung. Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann hingegen dauert drei Jahre und umfasst ein breiteres Spektrum an betriebswirtschaftlichen Themen, wie Warenwirtschaft und Verkaufsstrategien.
Ein Vorteil der Verkäuferausbildung ist, dass sie schneller in den Berufseinstieg führt und somit eine frühere praktische Erfahrung ermöglicht. Verkäufer haben die Möglichkeit, schnell Verantwortung im Verkaufsalltag zu übernehmen und können sich direkt im Kontakt mit Kunden bewähren. Diese Ausbildung kann auch als Sprungbrett für weiterführende Qualifikationen im Einzelhandel dienen.
Vorteile der Verkäufer Ausbildung:
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- Berufliche Qualifikation: Der erfolgreiche Abschluss eröffnet dir zahlreiche Möglichkeiten im Einzelhandel.
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- Weiterbildungsmöglichkeiten: Mit der abgeschlossenen Ausbildung als Verkäufer kannst du später Weiterbildungen in Angriff nehmen, zum Beispiel zum Handelsfachwirt oder Filialleiter.
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- Vielfältige Karrierechancen: Die Fähigkeiten, die du in der Ausbildung erwirbst, sind breit gefächert und bieten dir eine solide Grundlage für verschiedene Tätigkeitsfelder im Handel.
- Vielfältige Karrierechancen: Die Fähigkeiten, die du in der Ausbildung erwirbst, sind breit gefächert und bieten dir eine solide Grundlage für verschiedene Tätigkeitsfelder im Handel.
Zwischenprüfung: Erste Standortbestimmung
Die Zwischenprüfung während der Verkäufer-Ausbildung dient dazu, deinen aktuellen Wissensstand zu ermitteln. Sie ist eine Art „Generalprobe“ für die Abschlussprüfung und gibt deinem Ausbildungsbetrieb Aufschluss darüber, ob du in bestimmten Bereichen noch Unterstützung benötigst.
Ablauf der Zwischenprüfung:
- Prüfungsfächer: Verkauf und Marketing, Warenwirtschaft und Rechnungswesen, sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
- Dauer: Die Prüfung dauert insgesamt ca. 3 Stunden. Das Fach Verkauf und Marketing nimmt 90 Minuten ein, während die beiden anderen Fächer jeweils 60 Minuten dauern.
- Ergebnisse: Die Auswertung erfolgt in der Regel innerhalb von fünf Wochen.
Themen der Zwischenprüfung:
- Verkauf und Marketing: Kundenberatung, Werbung, Verkaufsförderung.
- Warenwirtschaft und Rechnungswesen: Warenannahme, Lagerung, Bestandskontrolle.
- Wirtschafts- und Sozialkunde: Umweltschutz, Berufsbildung, Arbeits- und Sozialrecht.
Abschlussprüfung: Der finale Schritt
Nach der zweijährigen Ausbildung folgt die Abschlussprüfung. Diese ist entscheidend für den erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung und wird in einen schriftlichen und mündlichen Teil gegliedert. Nur wer beide Prüfungsteile besteht, erlangt den Berufsabschluss als Verkäufer/in.
Wer darf an der Abschlussprüfung teilnehmen?
Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer die zweijährige Ausbildung erfolgreich durchlaufen hat. Die Prüfungsinhalte setzen sich aus den in der Berufsschule gelernten Fächern und den praktischen Erfahrungen im Betrieb zusammen.
Schriftliche Prüfung: Inhalte und Ablauf
Die schriftliche Prüfung gliedert sich in drei Bereiche:
- Verkauf und Marketing: In diesem Bereich geht es um Kundenberatung, Verkaufsprozesse und Kommunikation. Du musst in 90 Minuten verschiedene Aufgaben bearbeiten.
- Warenwirtschaft und Rechnungswesen: Themen wie Lagerführung, Kassenabrechnung und Preisberechnung stehen im Fokus. Die Prüfung dauert 60 Minuten.
- Wirtschafts- und Sozialkunde: Hier werden wirtschaftliche Grundlagen, Rechtsvorschriften und innerbetriebliche Abläufe abgefragt. Auch diese Prüfung dauert 60 Minuten.
Gewichtung der Prüfungsteile:
- Verkauf und Marketing: 25 % der Gesamtnote.
- Warenwirtschaft und Rechnungswesen: 15 % der Gesamtnote.
- Wirtschafts- und Sozialkunde: 10 % der Gesamtnote.
- Mündliche Prüfung: 50 % der Gesamtnote.
Mündliche Prüfung: So läuft sie ab
Die mündliche Prüfung ist besonders wichtig, da sie mit 50 % in die Gesamtnote einfließt. Sie findet in der Regel 6 bis 8 Wochen nach der schriftlichen Prüfung statt. In einem Fachgespräch von etwa 20 Minuten wirst du zu einem selbstgewählten Warensortiment befragt. Es ist wichtig, dass du dich gut auf das Gespräch vorbereitest, da du hier deine praktischen Fähigkeiten und dein Fachwissen unter Beweis stellen musst.
Wichtige Themen für die Prüfung
Damit du weißt, was in der Prüfung auf dich zukommt, findest du hier eine Übersicht der wichtigsten Themen:
Verkauf und Marketing
- Kundenberatung: Wie führst du ein Verkaufsgespräch erfolgreich?
- Werbung und Verkaufsförderung: Welche Werbemaßnahmen eignen sich zur Verkaufsförderung?
- Kassenführung: Der sichere Umgang mit Kassensystemen und Zahlungsprozessen.
Warenwirtschaft und Rechnungswesen
- Lagerführung: Wie führst du das Lager effizient und was gehört zur Bestandskontrolle?
- Preisberechnung: Wie berechnest du den Stückpreis und wie führst du die Gewinn- und Verlustrechnung durch?
Wirtschafts- und Sozialkunde
- Wirtschaftsrecht: Welche rechtlichen Grundlagen sind im Einzelhandel wichtig?
- Innerbetriebliche Abläufe: Welche Prozesse laufen in einem Unternehmen ab?
- Sozialkunde: Was sind die wichtigsten Vorschriften des Arbeitsrechts?
Prüfungsfragen: Beispiele
Damit du dir besser vorstellen kannst, wie die Prüfungsfragen aussehen könnten, findest du hier einige Beispielaufgaben:
- Welche Nachteile entstehen durch die Akzeptanz von Kreditkarten?
- Was ist ein breites Sortiment?
- Was ist die Bückzone im Verkaufsraum?
- Was ist das erwerbswirtschaftliche Prinzip?
- Wie errechnet man den Rabattsatz bei der Abnahme größerer Mengen?
Wie besteht man die Prüfung?
Damit du die Abschlussprüfung bestehst, musst du folgende Mindestanforderungen erfüllen:
- Mündliche Prüfung: Du musst im Fachgespräch mindestens die Note „ausreichend“ erzielen.
- Schriftliche Prüfung: Mindestens zwei der drei schriftlichen Prüfungsfächer müssen mit der Note „ausreichend“ bestanden werden.
- Gesamtnote: Die Abschlussnote darf insgesamt nicht schlechter als „ausreichend“ sein.
Wenn du in einem schriftlichen Prüfungsfach die Note 6 erhältst, gilt die Prüfung als nicht bestanden. Hast du jedoch zwei Fächer mit der Note 5 abgeschlossen, kannst du durch eine zusätzliche mündliche Prüfung die Chance auf eine bessere Note erhalten.
Tipps zur Prüfungsvorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Strategie und den passenden Lernhilfen kannst du sicher und selbstbewusst in die Prüfung gehen.
- Üben mit einem Online-Testtrainer: Nutze einen Testtrainer, der dir prüfungsähnliche Fragen stellt. So erhältst du einen Überblick über deinen Wissensstand und kannst gezielt Fächer üben, in denen du noch Schwächen hast.
- Mathematik üben: Besonders wichtig ist das Prozentrechnen, da du in der Prüfung oft Rabatte oder Skonti berechnen musst.
- Kommunikation trainieren: Als Verkäufer hast du täglich mit Kunden zu tun. Übe daher deine sprachlichen Fähigkeiten und deine Ausdrucksweise, um im Verkaufsgespräch zu überzeugen.
- Englischkenntnisse: In manchen Verkaufsumfeldern ist es nützlich, grundlegende Englischkenntnisse zu haben, besonders in touristischen Gebieten.
Fazit: Verkäufer Prüfung als solide Grundlage
Die Verkäufer Prüfung ist der letzte Schritt in deiner Ausbildung und stellt eine solide Grundlage für deine berufliche Zukunft dar. Sie deckt nicht nur den Bereich Verkauf und Beratung ab, sondern vermittelt auch wichtige Kenntnisse in Rechnungswesen und Warenwirtschaft. Mit der richtigen Vorbereitung, beispielsweise durch einen Online-Testtrainer, stehst du gut gerüstet vor deiner Prüfung. Der Beruf des Verkäufers bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten, und eine erfolgreiche Abschlussprüfung ist der erste Schritt in eine spannende Karriere.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung!